Ich bin auf dem Markt und stelle mich vor einem Stand in die Schlange. Ich lasse extra noch etwas Platz vor mir, um den Durchgang nicht zu blockieren. Ein älteres Ehepaar kommt und stellt sich, ohne sich umzuschauen, in die Lücke vor mir. Ich spreche sie darauf an und sage ihnen in einem freundlichen Ton, dass ich auch in der Schlange stehe. Der Mann reagiert sehr heftig: “Regen Sie sich doch nicht so auf!” Ich bin verblüfft. Ich bin gar nicht aufgeregt. Ich möchte lediglich mitteilen, dass die Schlange hinter mir endet. Das versuche ich noch einmal zu vermitteln, immer noch freundlich. Wieder kommt eine heftige Reaktion und der Mann schnauzt mich an: “Warum regen Sie sich so auf?” In der Zwischenzeit ruft vorne am Stand eine Verkäuferin: “Nächste bitte!”. Ich gehe an dem Ehepaar vorbei nach vorne. Ich kaufe nur eine Sache ein und hoffe, dass das Ehepaar nach mir schnell drankommt. Auf dem Weg zum Auto atme ich einmal tief durch und lasse das Erlebnis los. Ich habe mein Bestes getan: Ich war freundlich und bin freundlich geblieben. Wenn mein Gegenüber einen Vorwurf hört, bin ich nicht dafür verantwortlich.
Wenn du deine Worte mit Bedacht wählst und freundlich bleibst und das Gegenüber trotzdem heftig reagiert, kannst du die Situation hinter dir lassen und brauchst du dich nicht weiter mit ihr zu befassen.