Cappucino

Ich kaufe gern samstags auf dem Wochenmarkt ein, auch weil dort ein Café-Wagen steht, wo es köstlichen Cappucino gibt. Ich trinke jetzt wohl schon zwei Jahre lang recht regelmäßig einen Cappucino dort und habe schon öfters mit dem jungen Mann geplaudert. Jedes Mal fragt er mich, was ich möchte: Einen Cappucino.
Und ich erinnere mich. Vor einigen Jahren war ich im Frühjahr in Spanien. Da es noch in der Vorsaison war, war an dem Ort, wo ich war, noch alles geschlossen, bis auf ein Café. Jeden Tag bin ich dorthin spaziert und habe einen café con leche getrunken. Am zweiten oder dritten Tag kam ich in das Café und ohne zu fragen, brachte mir der Kellner meinen Milchkaffee. Und so blieb es für die restlichen Tage, die ich in dem Ort verbrachte. Erst jetzt durch die Erinnerung merke ich, was mir das bedeutet hat. Ich spüre, wie wohl ich mich gefühlt hatte, für eine kurze Weile zu den Stammgästen zu gehören und mit meiner Vorliebe gesehen und wahrgenommen zu werden.

Wo wirst du gesehen und wahrgenommen? Wo siehst du andere und nimmst sie wahr?

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