Urlaubsplanung

Ich erkläre in jedem meiner GFK-Einführungskurse, dass wenn ich mich über ein Thema aufrege, die Ursache nicht bei der Person liegt, die etwas gesagt oder getan hat, sondern bei mir.
Ich erzähle einer Freundin, dass ich Ostern wegfahren will. Sie fragt, ob ich mir nicht vorstellen könne, dass sie mitkommt. Ich überlege erst und stimme dann zu. Da sie gerade mehr Zeit hat, bitte ich sie, doch nach einem Pauschalangebot zu schauen für das Land und zu den Eckdaten, auf die wir uns jetzt geeinigt haben. Eine Woche später habe ich noch nichts von ihr gehört und hake bei ihr nach. Ja, sie habe sich einiges angeschaut und schon einiges gefunden, aber noch nichts gebucht. Ich warte eine weitere Woche ab, bis ich mich wieder melde. “Lass uns treffen und die Angebote zusammen anschauen”, sagt sie. Ja, gut. Wir machen einen Termin aus und finden recht schnell etwas, das uns beiden gefällt. Als sie weiterklickt und der Button ‘Angebot buchen’ erscheint, wird sie zögerlich. Und was ist, wenn etwas dazwischen kommt? Sollte sie nicht eine Rücktrittsversicherung für uns abschließen? Sie fängt an, die Seiten nach Rücktrittsoptionen zu durchsuchen. Schließlich bucht sie gar nichts und möchte noch etwas Bedenkzeit. Ich verstehe nicht. Sie hatte so lange Zeit, sich mit dieser Reise auseinanderzusetzen und es sich zu überlegen, und dann im letzten Moment vor der Buchung zögert sie? Drei Tage später springt sie ab.
Ich habe mich sehr darüber geärgert. Sie hat etwas nicht getan und nicht gebucht, obwohl es ihre Idee war mitzukommen. Jetzt kommt es darauf an: Kann ich, wie ich es in meinen Seminaren unterrichte, die Ursache für meinen Ärger bei mir selbst sehen und der Schuldfalle entgehen?

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