Die Mitbringsel

Zu Hause treffen wir uns sonntags nach der Messe immer in einer lockeren Gruppe von 8-10 Personen, die noch zusammensitzen und plaudern. Ich habe dort erzählt, dass ich nach Taizé fahre. Eine Frau bat mich, ihr ein Kreuz mitzubringen. Ja, sagte ich, das mache ich gerne. Ein anderer fragte mich, ob ich sein Kreuz, das er geschenkt bekommen hatte, mitnehmen würde, damit es noch mal nach Taizé käme. Ja, auch das würde ich gerne machen. In Taizé, im Verkauf der Gemeinschaft, überlegte ich dann, ob ich nicht allen ein Kreuz mitbringen sollte. Meine Gedanken gingen hin und her. Ja, es wäre bestimmt eine schöne Geste, für alle etwas mitzubringen. Und gleichzeitig merkte ich, dass das für mich bei zwei Personen der Gruppe nicht stimmig sein würde. Ich konnte gar nicht genau erklären warum, vielleicht, weil zwischen uns mehr Distanz war, weniger Wärme? Ein innerer Dialog begann. Diese Geste könnte ja auch eine Brücke bauen, wendete eine Stimme ein. Sei nicht so kleinlich. Aber, konterte eine andere Stimme, ich merke da einen inneren Widerstand. Der Widerstand gewann. Aber ich bin mir bis heute nicht sicher, ob das die richtige Entscheidung war.

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