Eine Wortprobe ist so was ähnliches wie eine Weinprobe. Da nehmen wir einen Schluck Wein in den Mund und kosten ihn. Wir achten auf den Geschmack und auch auf den Nachgeschmack. Nur wenn der Wein uns schmeckt, nehmen wir mehr davon.
So ähnlich ist es mit einer Wortprobe. Auch da nehmen wir ein Wort in den Mund und schmecken ihm nach. Dann merken wir, ob ein Wort uns angenehm ist und uns wohltut oder ob es uns unangenehm ist. Jedes Wort wirkt und hat eine Wirkung. Bei normalem Sprechtempo achten wir nur auf die Inhalte und nicht auf die Wirkung der einzelnen Wörter.
Lesen Sie die einzelnen Wörter langsam durch. Machen Sie jeweils eine Pause zwischen den Wörtern. Lauschen Sie dem Klang und horchen Sie in sich hinein:
„Quelle – Quellwasser – Apfelbaum – behutsam – müssen – schnell – Flughafen – Airport – Wohlwollen – Lächeln – Dankeschön“.
Gibt es dabei ein Wort, das bei Ihnen eine angenehme Empfindung auslöst? Gibt es eines, das eine unangenehme Empfindung auslöst?
Wortproben sind dafür da, sich die Wirkung eines Wortes bewusst zu machen. Wir können uns immer wieder neu bewusst machen, ob uns ein Wort gut tut. Die können wir dann bewusst gebrauchen oder auch bewusst in unsere Sprache aufnehmen. Umgekehrt können wir uns belastende Wörter erkennen und sie dann reduzieren oder ganz aus unserer Sprache streichen.
Noch etwas geschieht bei den Wortproben: Wir üben, Denken und Fühlen in Einklang zu bringen. Wer seine Gedanken fühlt und gleichzeitig denkt, der steigert damit die Kraft seiner Gedanken und somit seine eigene Wirksamkeit.
Es gibt eine Wechselwirkung zwischen der Sprache, die ein Mensch spricht, und dem, was er in seinem Leben erlebt.
Aus: Mechthild R. von Scheurl-Defersdorf, In der Sprache liegt die Kraft – Klar reden. Besser Leben
www.youtube.com/watch?v=GDIyIviEGpQ
Welche Wörter tun dir gut? Benutzt du sie täglich?