Als ich ihn zum ersten Mal besuche, fällt mein Blick auf die Einrichtung. Da ich selbst bald umziehen werde, bin ich gerade besonders neugierig, wie andere eingerichtet sind. Ich sammle Ideen, was ich vielleicht selbst in meiner neuen Wohnung umsetzen könnte. In der Küche hat er z.B. einen Stehtisch als extra Arbeitsfläche. Das finde ich sehr praktisch. „Oh, entschuldige, dass es hier so aussieht“, kommentiert er meinen Blick in seine Küche. Ich weiß gar nicht, worauf er sich bezieht. Mir ist nichts aufgefallen. Ich finde die Küche aufgeräumt. Erst als ich mich gezielt umschaue, sehe ich in einer Ecke Wasserkisten und leere Flaschen stehen. Hätte er nichts gesagt, wäre mir das gar nicht aufgefallen.
Ich finde die angegebene Adresse des Seminarortes nicht und parke mein Auto auf einem gebührenpflichtigen Parkplatz. Ich suche zu Fuß weiter. Als ich endlich die Adresse finde, schlägt mir die Seminarleiterin vor, mich mit ihrem Auto zu meinem Auto zu fahren und es auf dem freien Parkplatz vor den Seminarräumen abzustellen. Ich freue mich sehr über das Angebot und nehme es dankend an. Als ich einsteige, sagt sie: „Entschuldige, dass es hier so aussieht.“ Es ist für mich völlig unwichtig, wie es in ihrem Auto aussieht, ich bin einfach nur froh, zu meinem gefahren zu werden.
Wo kommt nur dieser Anspruch auf perfekte Ordnung her?