Auf dem Flug nach Neuseeland entscheide ich mich, auf dem Hin- als auch auf dem Rückflug in Singapur einen Zwischenstopp einzulegen. Ich buche für beide Male dasselbe Hotel. Als ich auf dem Rückflug im Hotel ankomme, checke ich ein und beziehe mein Zimmer. Den Weg kenne ich. Es ist diesmal ein Zimmer auf einer anderen Etage, jedoch mit gleicher Ausstattung: eine kleine Kaffeemachine mit einer Auswahl an Kaffeesorten, ein kleiner Wasserkocher, eine Auswahl an Teesorten und zwei Schokoriegel. Mit einem mitgebrachten kühlen Bier stelle ich mich in die tropisch heiße Nacht auf den Flur vor meinem Zimmer. Etwas weiter steht ein Mann auch mit einem Bier und seinem Handy in der Hand. Wortfetzen fliegen zu mir herüber. Ich glaube zu erkennen, dass es Deutsch ist. Ich spreche den Mann darauf an, ob er Deutscher sei. Ja, antwortet er und kommt mit seinem Bier auf mich zu. Wie froh er sei, nach vier Wochen wieder Deutsch zu sprechen! Ja, sage ich, ich würde mich auch freuen, nach drei Wochen in Neuseeland ginge es mir genauso. Er sei hier auf Montage, erklärt er und erzählt von seiner Arbeit, und ich erzähle von meinem Urlaub. Wir plaudern und tauschen unsere Erfahrungen in Singapur aus. Mir gefällt das Hotel sehr gut, sage ich, es sei in der Nähe des Flughafens, ruhig, von Natur umgeben und das nahegelegene Zentrum von Changi sei fußläufig zu erreichen. Ja schon, entgegnet er, aber es sei doch schon ganz schön abgewohnt. Ich stutze. Warum den Blick auf das Negative richten? Noch bin ich aus Neuseeland den positiven Blick auf die Dinge gewöhnt. Ruckartig lande ich wieder in der alten gewohnten Denkweise. Welcome back to Germany.
Worauf richtest du deinen Blick? Kannst du auch das Schöne sehen?