Marek kommt nur sehr unregelmäßig in die Schule. Mal kommt er, mal kommt er nicht. Auch in seinem Heimatland Rumänien hat er die Schule nicht durchgängig besucht. In allen Fächern hat er große Wissenslücken und in Deutsch kann er sich kaum verständigen. Anfangs setzte mich das total unter Druck und ich dachte: ‚Jetzt fehlt ihm schon wieder der Inhalt von zwei oder drei Wochen. Was kann ich nur tun, dass er das möglichst schnell aufholt, um noch mitzukommen? Und mit den anderen Schritt zu halten?‘
Aber irgendwann habe ich das loslassen können. Wenn er jetzt kommt, suche ich keinen Druck mehr auf ihn auszuüben. Ich versuche nicht mehr, ihm aufzuzeigen, wie viele Lücken er hat und dass er sie möglichst schnell aufholen sollte. Jetzt suche ich ihn so gut es geht in das aktuelle Thema zu integrieren und bemühe mich, ihm kleine Erfolgserlebnisse zu ermöglichen. Wenn er heute aus meinem Unterricht geht und ein neues Wort gelernt hat, freue ich mich. Das ist ein Wort mehr, als er vorher kannte.
Gelingt es dir, Dinge oder Tatsachen so zu akzeptieren, wie sie sind? Oder reibst du dich eher an ihnen auf, wenn sie dir nicht gefallen?