Australien

Australien war für mich ein unbekannter Kontinent, der mich wenig interessierte. Auch als ich in Neuseeland lebte und dieses Land mit nur drei Flugstunden sozusagen vor der Haustür hatte, empfand ich wenig Neugier. 2016 hatte ich die Gelegenheit, eine Woche in Sydney zu verbringen. Ich war fasziniert von der Großstadt, der Andersartigkeit, der Flora und Fauna, dem „Multikulti“. Und es blieb mein einziger Berührungspunkt mit dem Land. Dann stieß ich bei YouTube auf die australische Sendung ‚Farmer wants a wife‘. Ich klickte das Video eher skeptisch an, ohne viel zu erwarten. Ich hatte die Sendung ‚Bauer sucht Frau‘ im deutschen Fernsehen vielleicht ein- oder zweimal angeschaut und dann nie wieder. Was sollte mich bei der australischen Variante also schon erwarten? Ich schaute mir die erste Folge an und war total begeistert. Die Farmer wurden auf ihren Farmen vorgestellt in Regionen des Landes, die ich nie bereisen werde, in West-Australien, Süd-Australien, Queensland oder Victoria. Es sind sehr unterschiedliche Landschaften, tropisch, hügelig grün, Wälder, Seen und auch Wüste. Ich hatte keine Vorstellung davon, wie unendlich vielfältig Australien ist, und das dann auch noch in Bildern zu sehen, fand ich wirklich faszinierend. So erfuhr ich etwas über das Land, ohne reisen zu müssen. Und lernte Menschen von dort kennen: Es waren Weinbauern, Schaf- und Viehzüchter, Zuckerrohrplantagenbesitzer, Anbauer von tropischen Früchten und auch ein Perlenzüchter war dabei. Ich war überrascht, was alles in dem Land angebaut wird. Und dann die Verschiedenheit der Farmer. Bei manchen dachte ich, dass sie vielleicht deutsche oder holländische Vorfahren hatten, bei anderen: vielleicht italienische? Einer war rothaarig … schottische Vorfahren? Was für ein Völkergemisch! Eine Farm lag 350 km von der nächsten Stadt entfernt. Was für Dimensionen das sind! Wow.
Ich finde es unendlich spannend, einen Einblick in völlig andere Lebensrealitäten zu bekommen. Und auch der Umgang miteinander ist so anders. Durchgängig hatten alle nur positiv übereinander gesprochen, die Frauen über die Farmer und die Farmer über die Bewerberinnen. Das fand ich schon für sich alleine überraschend und erstaunlich.

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