Ich spaziere über den Alten Friedhof. Vor einem neuen Grab steht eine Frau und weint. Mein erster Impuls ist es, auf sie zuzugehen und ihr die Hand auf die Schulter zu legen. Da ist jemand, du bist nicht alleine. Auch wenn ich dir diesen Schmerz nicht abnehmen kann, so kann ich ihn doch einen Moment mit dir tragen. Meine Schritte führen mich an ihr vorbei. Das kannst du nicht machen. Du kennst sie nicht. Das will sie bestimmt nicht. Auf meinem weiteren Weg bereue ich, nicht auf meinen ersten Impuls gehört zu haben. Ich hätte sie doch zumindest fragen können, ob sie einen Moment des Beistandes wolle.
Kennst du es, dem Impuls, auf andere zuzugehen nicht gefolgt zu sein? Erinnerst du dich an ein Beispiel? Welche Gedanken haben dich daran gehindert, dem Impuls zu folgen?