Zug fahren

16 Stunden war ich unterwegs von Zagreb nach Saarbrücken, in drei verschiedenen Zügen. Von Zagreb nach Villach, von Villach nach Salzburg und schließlich von Salzburg nach Saarbrücken. Von Zagreb bis Villach waren Mitfahrende dabei, die in Zagreb eingestiegen waren, hauptsächlich Urlauber. In Ljubljana stieg eine Gruppe ein, die dort an einem Kongress teilgenommen hatte. An vielen Bahnhöfen änderte sich die Zusammensetzung der Menschen im Abteil. Jemand stieg aus und andere stiegen ein. Anfangs plauderten die Mitreisendem noch. Je länger die Fahrt jedoch dauerte, desto mehr stellten sich Müdigkeit und Schweigen ein. Sobald es dunkel wurde, gab es draußen nichts mehr zu sehen. Irgendwann wurde auch jede Art von Beschäftigung langweilig: lesen, Musik hören, Podcasts folgen, Videos oder Filme anschauen. Ab München stiegen Geschäftsleute ein, die sich in ihr Handy oder Notebook vertieften. 16 Stunden teilte ich den Raum mit unterschiedlichen Menschen und deren Energie, ohne eine Möglichkeit des Rückzugs zu haben. Ich habe vielleicht keinen großen C0²-Abdruck mit dieser Reise hinterlassen, aber ich kam angestrengt, müde und ausgelaugt zu Hause an.

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