Ich kann wegen des Drehschwindels nicht Auto fahren. Also fahre ich mit dem Bus zum Garten. Ich bin sonst immer mit dem Auto gefahren, gezielt von A nach B. Ich stieg ins Auto, fuhr zum Ziel, parkte, und ging den restlichen Weg zu Fuß, ohne mit weiteren Menschen in Kontakt zu kommen. Nun warte ich an der Bushaltestelle. Manchmal kommt der Bus pünktlich, manchmal verspätet und auch mal gar nicht. Beim Einsteigen tauche ich in eine ganz andere Welt ein: Ich teile die Fahrt mit Müttern, die sich lebhaft unterhalten, während sich ihre kleinen Kinder über Sitze hinweg kletternd verfolgen. Ich teile die Fahrt mit männlichen Jugendlichen, die sich so laut von ihren unterschiedlichen Musikvorlieben überzeugen wollen, dass alle im Bus es unweigerlich mitbekommen. Ich teile die Fahrt mit Menschen, bei denen mir der Atem stockt, als sie an mir vorbeigehen. Sie sind in eine Mischung aus abgestandenem Zigarettenrauch und Schweiß gehüllt. Ich teile die Fahrt mit einer Frau, die lauthals eine andere Mitfahrerin auf übelste Weise beschimpft. Ich teile die Fahrt mit Menschen, die völlig in ihrem Smartphone versunken sind. Und ich teile die Fahrt mit Menschen aus vielen unterschiedlichen Ländern. Nur zweimal ergibt es sich, dass ich ein paar Worte mit einer Sitznachbarin, die gerade von einem Krankenbesuch im Krankenhaus kommt, wechsele. Und ein anderes Mal plaudere ich kurz mit einem Ukrainer. Bald werde ich wieder ganz alleine in meinem Auto fahren.