Jutta und ich hatten die Aufgabe übernommen, abends ein Lagerfeuer zu machen. Durch den Regen tagsüber war alles nass und es war windig. Wir hatten zwar trockenes Holz, aber kein Kleinholz, um das Feuer in Gang zu bringen. Wir schichteten zerknülltes Zeitungspapier und dicke Holzscheite übereinander. Das Papier brannte zu schnell ab, um das Holz entzünden zu können. Wir versuchten, mit einem Taschenmesser kleine Stücke Holzspäne von einem dicken Klotz abzuschneiden. Wieder schichteten wir Zeitungspapier, Holzspäne und Holzscheite übereinander. Das Feuer hielt erst einmal. Ich platzierte die dicken Scheite so, dass sie möglichst auch Feuer fingen, ohne die noch spärlichen Flammen zu erdrücken und Jutta schaute zu. Irgendwann meinte sie: „Lass das Feuer doch mal in Ruhe, sonst geht es wieder aus!“ ‚Hmm‘, schoss es mir in den Sinn, ‚ich mache jedes Jahr einige Lagerfeuer in meinem Garten und habe in meinem Leben bestimmt schon mehr in Gang gebracht als sie.‘ Und dann machte es wie einen Klick in meinem Kopf und ich konnte innerlich loslassen. ‚Lass sie mal‘, dachte ich dann. ‚Du bist mehr als doppelt so alt und hast diese Erfahrungen. Gib ihr die Gelegenheit, welche zu sammeln.‘