Seit Januar summieren sich die Ereignisse in meinem Leben. Im Januar erhalte ich die mündlich angekündigte Kündigung nun schriftlich. Daraufhin muss ich mich beim Arbeitsamt arbeitssuchend melden, online. Mein Noch-Arbeitgeber bietet uns drei Online-Bewerbungstrainings an. Die Bewerbung an das Ministerium, das uns möglicherweise übernimmt, will geschrieben und online gestellt werden. Dazu kommt das Ausfüllen zahlreicher Onlineformulare auf der Seite des Ministeriums. Es ist bis dato offen, ob wir übernommen werden. Seit 19 Jahren unterrichte ich Deutsch als Zweitsprache ohne formale Ausbildung und muss nun für die Bewerbung an einer Online-Weiterbildung teilnehmen.
Durch den Krieg in der Ukraine werden jetzt geflüchtete Kinder bei uns an der Schule aufgenommen. An einem Tag ist es eins, am nächsten Tag sind es zwei, inzwischen sechs. Mal sehen, wie viele es nach den Osterferien sein werden. Sie haben alles zurücklassen müssen und haben nicht unbedingt Lust, Deutsch zu lernen!
Mein Pass ist seit einem Jahr (!) abgelaufen. Als ich einen neuen beantragen will, muss ich mich durch unzählige Seiten beim Bürgeramt klicken, erst für einen Termin, und dann für das, wofür ich den Termin brauche: um einen Pass zu beantragen.
Meine neue Website will noch bearbeitet werden, bevor sie online gehen kann. Und dann streikt noch mein Drucker. Im Netz recherchiere ich, wie ich das Problem beheben kann.
Zwei Mal ist meine Katze in der Zeit krank: Einmal hat sie Fieber und ich muss mit ihr zur Tierärztin und das andere Mal humpelt sie mit dem linken Pfötchen. Inzwischen ist wieder alles heile.
Ich habe bis Ostern durchgehalten und gut funktioniert und mich dabei verloren. Und jetzt geht nichts mehr. Ich gönne mir ein paar Tage in der Abgeschiedenheit. Nichts außer Natur um mich herum, um der Seele wieder Raum zu geben, sie atmen zu lassen. Nichts tun. Stunde um Stunde in der Sonne sitzen, nur dem Bach und den Vögeln lauschen.
Merkst du, wenn du an deine Grenzen kommst? Und nimmst du dir dann eine Auszeit?