Wenn ich abends nach Hause komme und die Wohnungstür öffne, zwängt sich meine Katze an mir vorbei und will raus. Warum nicht, denke ich und öffne ihr auch noch die Haustür. Draußen bleibt sie stehen und dreht sich nach mir um, als warte sie auf mich. Ich gehe also ein Paar Schritte auf sie zu. Sie läuft voraus und ich hinterher, dann bleibt sie stehen und ich gehe voraus und sie läuft mir hinterher. Immer wieder bleibt sie stehen und schließt dann wieder zu mir auf. Sie läuft nicht wie ein Hund auf dem Bürgersteig neben mir her, sondern sucht immer die Deckung einer Hecke, an der sie dicht entlangläuft oder kürzt den Weg durch einen Vorgarten ab. Wenn sie einen Hund wittert, der abends noch von Herrchen oder Frauchen Gassi geführt wird, verschwindet sie plötzlich und ist nicht mehr zu sehen. Erst ein paar Meter weiter taucht sie aus irgendeinem Schatten neben mir auf. Sie hat anscheinend immer im Blick, wo ich gerade bin. So drehen wir abends im Dunkeln die ein oder andere Runde ums Karree.