Es hat in der Nacht geregnet, und auch morgens auf dem Weg zur Schule regnet es noch. Auf dem Weg über den Schulhof zum Eingang sehe ich auf den Waschbetonplatten Regenwürmer. Sie müssen schon einen langen Weg zurückgelegt haben auf dem Weg von einem Grünstreifen auf der einen Seite des Schulhof bis zu einem anderen auf der anderen Seite des Hofes. Kurz denke ich nach: Bald ist Pause. Da stürmen an die 300 Kinder auf den Schulhof. Sie werden die Regenwürmer gar nicht wahrnehmen. Die haben also keine Überlebenschancen. Den Gedanken ertrage ich nicht. Ich stelle meine Tasche ab und sammle die Würmer ein, die auf meinem Weg liegen und trage sie ins Gras. Ich entdecke noch weitere und rette auch sie. Nein, ich kann nicht alle Regenwürmer retten, das ist mir schon klar. Aber die, die ich aufgehoben habe, dürfen erstmal weiterleben.