Ein französischer Bäcker bietet auf dem Wochenmarkt in St. Ingbert sein Brot an. Irgendwann habe ich dort mal ein Baguette gekauft. Es schmeckte mir ausgesprochen gut. Mit der Zeit wurde es zu meiner Gewohnheit, auf dem Markt einzukaufen und Brot von dem französischen Bäcker Brot mitzunehmen. Ich probierte auch andere Sorten aus, die sie dort im Angebot hatten und entdeckte das ‚Lodève‘. Das wurde mein absolutes Lieblingsbrot. Leider war es schnell ausverkauft. So kaufte ich, wenn es noch da war, gleich mehrere und fror sie ein. An einem der Samstage hatte der Bäcker tatsächlich vergessen, diese Brotsorte zu backen und ich musste auf eine andere Sorte ausweichen. An manchen Samstagen, an denen ich ein Seminar hatte, fuhr ich sogar vor dem Seminar auf den Markt.
Jetzt war meine Reserve aus der Tiefkühltruhe aufgebraucht. Um sicherzugehen, dass ich mein Lodève-Brot bekam, stellte ich an dem Samstag den Wecker, um möglichst früh auf den Markt zu kommen. Ich war also vor neun dort, voller Vorfreude auf ein getoastetes Frühstücksbrot mit selbstgemachter Marmelade später zu Hause. Ich ging sogar noch zur Bank, um ausreichend Geld für 4 oder 5 Lodève-Brote zu haben. Voller Elan und Zuversicht näherte ich mich dem Brotwagen … Und der Brotwagen war nicht da. Ferien? Waren in Frankreich etwa Ferien? Denn in den französischen Schulferien machte auch der Brotwagen Pause, das hatte mal an einem Schild am Wagen gelesen. Aber die Ferien in Frankreich hatte ich nun wirklich nicht im Blick. Oder sollte ich mich vielleicht auf Dauer von meinem Lieblingsbrot verabschieden? Der Aufwand war doch recht hoch.