Hilfe anbieten

Ach, es ist so heiß, beklagt sich die 80jährige Frieda. Sie müsse morgen um 15 Uhr zum Arzt. Ihr graue schon davor. Ich biete ihr an, sie mit dem Auto abzuholen und wieder nach Hause zu bringen. Sie wohnt nicht weit von mir entfernt und ich tue ihr gerne den Gefallen. Sie überlegt. Ich hätte doch selbst so viel zu tun. Ja, sage ich, aber ich täte es gerne. Ich würde es ihr ja nicht anbieten, wenn ich es nicht könnte, füge ich hinzu. Das könne sie von mir doch nicht annehmen, sagt sie. Warum nicht, frage ich, wenn ich es ihr doch anbieten würde?
Ich hatte ihr das Angebot in Leichtigkeit gemacht, es war keine Mühe. Anstrengend und mühsam wird es an dem Punkt, wo wir anfangen zu diskutieren. Da wird es zu einem Gerangel und zäh und ich verliere die Freude. Warum ist Hilfe annehmen so schwer? Geht mir das auch so, frage ich mich?

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