Ich fahre in die Schule. Etliche meiner Schülerinnen sind heute auf einem Wandertag. Zwei sind krankgemeldet. Übrig bleiben nur zwei Schülerinnen, die aus ihrer Klasse zu meinem Unterricht kämen. Ich überlege schnell: Heute findet eine Fortbildung statt, die ich ins Auge gefasst und dann doch verworfen hatte. Vielleicht könnte ich da teilnehmen? Ich versuche dort anzurufen, um herauszufinden, ob es noch freie Plätze gibt. Das Büro öffnet erst um 9 Uhr und die Fortbildung beginnt ebenfalls um 9 Uhr. Was tun? Ich werde die Schulleiterin fragen, ob sie mich spontan für die Fortbildung freistellt. Sie ist noch nicht da, also frage ich die Stellvertreterin. Sie darf das nicht entscheiden. Die Schulleiterin kommt, ich darf zur Fortbildung, ich informiere meine Schüler*innen. Ob überhaupt noch ein Platz frei ist, frage ich mich auf der längeren Fahrt zum Veranstaltungsort. Und was mache ich, wenn nicht? Ja, es sind noch Plätze frei. Ich atme auf, das Ganze hat sich gelohnt. Die Fortbildung stellt sich als langweilig heraus. Nach dem Ende der Veranstaltung um 16 Uhr fahre ich bei einer Freundin vorbei, die in der Nähe wohnt. Ich begleite sie bei den Einkäufen, die sie geplant hatte. Abends gehen wir noch etwas essen. Um 20 Uhr 30 bin ich zu Hause, denn ich habe eine Telefonverabredung. Schließlich falle ich müde und erschöpft ins Bett und kann doch nicht einschlafen. So voll war der Tag und ich habe mir keine Zeit genommen, alles Revue passieren zu lassen. Das passiert dann im Bett und raubt mir den Schlaf. Dabei weiß ich doch, dass ich Raum brauche, um Ereignisse sacken zu lassen und zu verarbeiten.