Es begann im November, im 2. Lockdown. Beim Surfen auf YouTube stieß ich auf viele ausländische Filme. In die meisten schaute ich nur kurz rein und klickte sie wieder weg. Bei anderen Filmen blieb ich hängen, die schaute ich mir dann in voller Länge an und schweifte mit ihnen in die Ferne. Mit einem argentinischen Protagonisten reiste ich durch die schier unendliche Pampa des Landes und tauchte in eine mir fremde Welt ein. Ich lauschte der unbekannten Fauna, betrachtete die fremde Flora und ließ mich von der Landschaft, der Hitze und den dortigen Gewohnheiten mitnehmen und fesseln. Für die Länge des Filmes war ich völlig und komplett dort. Bei Google Maps suchte ich anschließend nach dem Ort, an dem der Film spielte. Mit dem Routenplaner vollzog ich die Strecke nach, die der junge Mann zurückgelegt hatte und wie lange er dafür mit dem Bus unterwegs gewesen sein muss.
Nach einem brasilianischen Film googelte ich nach einem Gericht, das die Hauptdarsteller in einer Szene aßen und entdecke ein Nationalgericht Brasiliens. Ein Lied, das im Film gesungen wurde, begleitete mich tagelang und versetzte mich immer wieder an die Copacabana.
Mit einem schwedischen Film (mit deutschen Untertiteln) verbrachte ich kühle Sommerabende an einem See. Später schaute ich einige Vokabeln nach und weiß jetzt, was „Guten Morgen! Gut geschlafen?“ auf Schwedisch heißt. God morgon! Sovit gott?
Wie und wovon lässt du dich begeistern, um aus deinem (Lockdown-)Alltag auszubrechen?