Ich habe drei Jahre in einem Chor mitgesungen. Wir haben uns jeden Donnerstag getroffen und anderthalb Stunden gesungen. Zu Geburtstagen haben die Geburtagskinder etwas mitgebracht und wir haben anschließend zusammengesessen. Im Sommer hat die Chorleiterin ein kleines Picknick organisiert und zu Weihnachten eine kleine Weihnachtsfeier. Dann kam Corona. Erst fiel der Chor ganz aus, dann trafen wir uns auf Zoom zum Singen. In der wärmeren Jahreszeit trafen wir uns im Freien. Als es wieder möglich wurde, uns in geschlossenen Räumen zu treffen, wechselte die Chorleiterin in einen anderen Raum, weil der bisherige, durch den Abstand der jetzt eingehalten werden wusste, zu klein für uns geworden war. Mit dem Raumwechsel ging ein Wechsel des Tages einher, an dem wir uns trafen. Der neue Raum war nur dienstags frei. Dienstags konnte ich nicht. Für mich bedeutete es das Ende meiner Zeit mit dem Chor. Bei dem letzten gemeinsamen Treffen kündigte die Chorleiterin trotz meiner Anfrage weder an, dass einige, u. a. ich, nicht mehr dabei sein würden, noch äußerte sie ein Bedauern, dass die Veränderungen es uns nicht mehr möglich machten mitzusingen. Das ging ihr wohl irgendwie unter. Die letzte Probe endete mit einem schlichten Tschüss.